Deine Identität ist ein Resultat Deiner bisherigen Verhaltensweisen und sie beeinflusst stark Dein zukünftiges Verhalten und dadurch letztendlich auch Deine Gefühlswelt. Daher ist Deine Identität der Schlüssel zur Selbstverwirklichung. Somit ist es hilfreich hier anzusetzen um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Rekapitulation des letzten Beitrags
Im letzten Beitrag ging es darum, dass ein gutes Leben auf den drei Grundpfeilern “Energie”, “Arbeit” und “Liebe” besteht. Als erstes hast Du Dir Klarheit darüber verschafft, wie Du Dir Dein ideales Leben in drei Jahren vorstellst. Im zweiten Schritt ging es darum, dass Du Deinen jetzigen Stand in den drei Bereichen “Energie”, “Arbeit” und “Liebe” bewertest. Hast Du Dir Zeit genommen, vorzugsweise ohne Stimulation von außen, über diese Dinge nachzudenken? Falls nicht, kehre zum letzten Beitrag zurück und hole dies nach.
Nachdem Du Dir Klarheit über Deinen derzeitigen Stand verschafft hast, war die nächste Aufgabe einzuschätzen wie hoch Du die Chancen einschätzt, dass diese Version von Dir in der Lage sein wird, Dein ideales Leben in drei Jahren zu realisieren. Wenn die Antwort auf diese Frage war “Nicht besonders hoch”, dann betrachten wir in diesem Beitrag den ersten Schritt um Deine Chancen beträchtlich zu steigern.
Fange am Ende an
Da wir Menschen Zielorientiert sind fangen wir am Ende an. Genauso wie es Stephen R Covey in seinem Buch „7 habits of highly effective people“ (Englisch Deutsch) beschreibt. Der zweite Weg der Effektivität ist nämlich “Am Anfang schon das Ende im Sinn haben.”. Hierbei geht es darum, dass Du Dir Klarheit darüber verschaffst wer Du sein möchtest, wie Du Dich verhalten möchtest und auf welchen Werten Dein Sein und Tun basiert. Das klingt am Anfang vielleicht etwas abstrakt aber dieser Rahmen hat eine ungeheure Macht. Diese möchte ich am folgenden Beispiel verdeutlichen.
Vor einiger Zeit habe ich die Ehre gehabt einen Jugendfreund meiner Frau kennenzulernen, der mich zutiefst beeindruckt und inspiriert hat. Früher war er als Profi-Musiker Teil einer erfolgreichen Band, die auch schon auf großen Bühnen gespielt hat. Eines Tages bekamen er und seine Frau ein Kind. Dieses leidet unter einer seltenen Gen-Erkrankung und die Ärzte prognostizierten der Tochter eine Lebenserwartung von lediglich vier Jahren. Seitdem hat er sein gesamtes Leben darauf ausgerichtet alles für seine Tochter zu tun. Er verließ die Band um Gen-Medizin zu studieren, damit er die Krankheit seiner Tochter besser versteht. Er zieht von Japan nach Eindhoven in den Niederlanden weil es dort die beste Schule für seine Tochter gibt. Auf einmal werden alle Entscheidungen einfach. Die Frage “Entscheide ich mich für ________________ oder für das was für meine Tochter am besten ist?” kann ganz schnell beantwortet werden. Diese Klarheit ist beneidenswert.
Deine Identität
Das ist selbstverständlich ein Extrembeispiel aber es ist essentiell zu wissen welche Identität Du in den Kernbereichen “Energie”, “Arbeit” und “Liebe” verkörpern möchtest. Wichtig hierbei ist die Identität so zu wählen, dass Du langfristig in sie hineinwachsen kannst und keine Identität zu wählen die Du bereits verkörperst. Diese Identität ist auch nicht für immer und ewig in Stein gemeißelt sondern kann sich von Zeit zu Zeit verändern. Außerdem ist es uninteressant ob jemand anderes etwas mit dieser Identität anfangen kann, solange sie für DICH eine Bedeutung hat.
Derzeit habe ich im Bereich “Energie” die Identität ” Elite-Spartaner-Athlet”. Durch das Wort “Elite” unterstreiche ich, dass ich nicht einfach nach Durchschnittlichkeit strebe sondern die Latte deutlich höher lege. Wie dem verlinkten Artikel zu entnehmen ist, betrachte ich “Spartan Rennen” als ideales Sinnbild für das Leben selbst. Wenn ich an einen Athleten danke, dann kommt mir direkt eine energiegeladene, kraftstrotzende Person in den Sinn. Insofern haben diese drei Wörter für MICH eine Bedeutung.
Wozu soll diese Identität gut sein? Ganz einfach. In meiner Morgenroutine starte ich mit zwei mal 10 Minuten Meditation und danach bewege ich mich ca 25 Minuten. Habe ich jeden Tag Lust dazu? Nein! Tue ich es trotzdem? Ja (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Drei Stimmen für ein nasses Handtuch
Tony Horton, der Macher eines der beliebtesten Fitnessprogramme namens P90X, hat dazu eine Statistik aufgestellt. Diese beschreibt er In seinem Buch “The Big Picture” (Englisch). Vor jedem Training hat er eine von drei Stimmen in seinem Kopf: Engel-Tony, Teufel-Tony oder Konsequent-Tony.
Engel-Tony hat richtig Lust auf Training. Er taucht in 21.35% aller Fälle auf. Teufel-Tony hat überhaupt keine Lust zu trainieren. Dessen Stimme ertönt in 35.4% aller Fälle. Dann gibt es noch Konsequent-Tony, welcher laut Tony “so aufregend wie ein nasses Geschirrtuch ist” aber das Training durchzieht 😆. Dieser Typ taucht in 43.25% der Fälle auf. Engel-Tony und Konsequent-Tony behalten somit in 64.7% der Fälle die Oberhand.
Zurück zur Identität. An den Tagen an dem Du die Stimme der Teufel-Version in Deinem Kopf hörst, kannst Du Dir selber die Frage: stellen ob sich so die beste Version von Dir selbst verhalten würde. Würde ein “Elite-Spartaner-Athlet” sagen, dass er keine Lust auf Training hat? Vermutlich nicht. Hast Du nicht gesagt, dass Du diese Identität immer öfter verkörpern möchtest? War das verkörpern der Identität nicht auch eine Grundvoraussetzung um Deine Chancen zu steigern Dein bestmögliches Leben in drei Jahren zu erreichen? Das lässt nur einen vernünftigen Schluss zu, gehe zur Startlinie und fang an.
Die verkehrte Reihenfolge
Eric Greitens beleuchtet den Punkt der “Identität” in seinem Buch “Resilience” (Englisch Deutsch) aus einer etwas anderen Perspektive. Die meisten Menschen fragen sich erst wie sie sich fühlen bevor sie aktiv werden. Über die Zeit baut sich daraus eine Identität auf. Beispielsweise kannst Du Dich fragen ob Dir heute der Sinn nach sportlicher Betätigung steht. Wenn Du die Frage verneinst wirst Du vermutlich nicht aktiv. Über die Zeit wirst Du Dich wahrscheinlich als “unsportlich” ansehen. Das heißt die Reihenfolge ist: Gefühl -> Verhalten -> Identität.
Eric schlägt vor die Reihenfolge anders zu sortieren: Identität -> Verhalten -> Gefühl. Du legst für Dich fest welche Identität Du verkörpern möchtest. Zum Beispiel die eines Athleten. Dann verhältst Du Dich entsprechend Deiner Identität und gehst Deiner sportlichen Betätigung nach. Danach wirst Du Dich gut fühlen und Du wirst dankbar sein, dass Du es getan hast.
Wie ein Hund mit dem Schwanz wedelt, so “wedelt” unser Verhalten mit unseren Gefühlen. Erst tun wir etwas und dann stellt sich das Gefühl ein.
David K. Reynolds aus dem Buch “Constructive Living” (Englisch)
Nur um es klar zu machen, es geht nicht darum das alles perfekt umzusetzen und uns selber fertig zu machen wenn wir diesem Ideal nicht entsprechen. Das ist utopisch und kontraproduktiv. Es geht darum Klarheit darüber zu erlangen wie Du sein möchtest und zu versuchen Tag für Tag Deiner neuen Identität ein Stück näher zu kommen, sodass langfristig enorme positive Veränderungen bei Dir bemerkbar werden. Da drängt sich die Frage auf, wie sieht Deine neue Identität genau aus?
Hilfestellung
Wenn Du ein Arbeitsblatt bekommen möchtest, dass Dir dabei hilft Deine Identität in den drei Kernbereichen Energie, Arbeit und Liebe zu bestimmen, dann trage einfach Deine E-Mail Adresse in das untere Feld ein und drücke den “ABSENDEN” Knopf. Dadurch erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Dich per E-Mail kontaktieren dürfen.
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