In der Buchserie „Fablehaven“ (Englisch) von Brandon Mull kommt ein Wesen namens „Olloch der Vielfraß“ vor. Er ist ein Dämon. Anfangs ist er eine kleine Statue vor der ein Schild mit der Aufschrift „Nicht füttern“ steht.
Es kommt wie es kommen muss. Der Dämon wird von jemandem gefüttert. Die Statue erwacht daraufhin zum Leben und beißt die Person die ihn gefüttert hat. Von da an hat Olloch nur noch ein Ziel. Er frisst alles was sich zwischen ihm und der Person, die ihn gefüttert hat, liegt um schließlich die Person selber zu fressen.
Ein Sinnbild unseres Lebens
Dieser Dämon ist ein perfektes Sinnbild für unsere Süchte. Er wird gefüttert indem wir dem Verlangen nachgeben. Daraufhin frisst er unsere Lebenszeit, Gesundheit, Energie und die Fähigkeit unser Potential zu verwirklichen und damit die Chance die beste Version von uns selbst zu werden. Diese ist notwendig um große Taten zum Wohle der Welt zu erbringen.
Was Menschen sein können, daß müssen sie werden. Sie müssen ihrer eigenen Natur treu bleiben. Dieses Bedürfnis können wir Selbstverwirklichung nennen. Es beinhaltet den Wunsch auf Selbsterfüllung, d.h. die Neigung sein Potential zu verwirklichen um zu der Person zu werden die man sein kann:
Abraham Maslow aus dem Buch “Motivation and Personality” (English Deutsch)
Welche Abhängigkeiten gibt es? Zum einen gibt es die allgemein bekannten Suchtmittel wie Alkohol, Drogen, Zigaretten; Medikamente und Kaffee. Darüberhinaus gibt es noch eine Vielzahl von Suchtmitteln die nicht offensichtlich sind. Beispielsweise Social Media (Facebook und co), Zucker (Pur, Kuchen), Weißmehl (Pizza, Pasta), Internet, Fernsehen, Videospiele, Chips, Pornografie, Shopping, Arbeit und vieles mehr. Hand aufs Herz. Was ist es bei Dir? Bei sind es Videospiele. Wieder mal den ganzen Abend vor der PlayStation verbracht? Ja genau, daß ist das Werk des inneren Dämons.
Sauregurkenzeit
Gurken werden durch den Prozeß der Fermentation zu sauren Gurken. Dieser Prozeß ist allerdings nicht umkehrbar. Adam Alter zitiert in seinem Buch “Irresistible” (Englisch) ein Mantra, daß aus einer sauren Gurke nie wieder eine natürliche Gurke werden kann. Dies sei ein kluger Weg um jemandem mitzuteilen, daß es unmöglich ist den Nachwirkungen einer Abhängigkeit vollständig zu entkommen.
So ähnlich wie mit der Gurke verhält es sich mit unserem Gehirn. Ein “saures Gehirn” kann nie wieder zu einem “natürlichen Gehirn” werden. Sobald eine Abhängigkeit fest verankert ist gibt es kein zurück mehr. Der Vorsatz sich dem Suchtmittel weniger hin zu geben ist eine glitschige Rutsche ins Verderben. Genauso wie die naive Vorstellung, daß die Abhängigkeit eines Tages von alleine verschwindet. Meiner Erfahrung nach hilft es nur klare Grenzen zu setzen.
Zu drastischen Mitteln greifen
Viele Monate lang wurde die PlayStation lediglich dazu genutzt um Filme zu schauen. Doch dann kam das Verhängnis. Eines Abends stöberte ich im PlayStation Store und sah, daß der Nachfolger meines damaligen Lieblingsspiels um 70% reduziert angeboten wird. Um mich selber zu täuschen erzählte ich mir die Geschichte, daß ich das Spiel kaufe, weil es so günstig ist. Installieren und spielen wollte ich es selbstverständlich nicht. “Eines Tages” wenn ich mal wieder anfangen sollte zu spielen, dann werde ich es installieren. Dieser Vorsatz hielt nicht lange. Nachdem ich es gekauft hatte, wollte ich es mir zumindest einmal anschauen… Das war der Anfang vom Ende.
Als mir bewusst geworden ist, daß ich meinem “Dämon” zum Opfer gefallen bin habe ich folgenden Schlachtplan aufgestellt
- Alle Spiele und Spielstände restlos von der Festplatte löschen
- Ein großes Warnschild mit der Aufschrift “DON’T FEED THE DEMON” (Füttere nicht den Dämonen) vor der Konsole anzubringen
- Die Konsole zum Verkauf anzubieten
Gewohheiten und Algorithmen
Welche Gewohnheiten habe ich aus dieser Erkenntnis abgeleitet?
- WENN ich eine Sucht habe, DANN mache ich es mir schwer mich dieser hin zu geben (z.B. indem ich alle Spiele und Spielstände lösche)
- WENN ich nach etwas süchtig bin, DANN verbanne ich es aus meinem Haushalt (z.B. indem ich die Konsole verkaufe)
- WENN bestimmte Orte eine negative Gewohnheit begünstigen, DANN platziere ich dort ein “Warnschild”
Welcher Dämon hält Dich zurück? Was kannst Du heute tun um dessen Einfluss ein kleines bißchen abzuschwächen? Ist es vielleicht eine gute Idee die Chips oder die Schokolade beim nächsten Einkauf im Supermarkt stehen zu lassen und nicht mit nach hause zu bringen?
Literatur
Alle im Text zitierten Bücher findest Du auch in der Bibliothek.
Hilfe und Unterstützung
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